Fachkräftenachwuchs für Berlin

Ein junger vielversprechender Beruf macht sich auf den Weg. Mit dem JOBSTARTER-Projekt ?goFAMS? wird das Berufsbild des Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung (FAMS) im Berliner Raum bekannter gemacht.

Vor 3,5 Jahren ging in Deutschland ein neuer Beruf an den Start. Ins Leben gerufen wurde er von den Branchenverbänden deutscher Marktforscher. Auch in Berlin fand sich ein Oberstufenzentrum, das diesen Ausbildungsgang anbot. Im ersten Jahr 2006 kam jedoch keine Berufsschulklasse zustande, da nur ein Berliner Unternehmen eine Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung ausbilden wollte. In den beiden darauffolgenden Jahren begannen 19 junge Menschen eine Ausbildung in diesem Bereich ? immer noch nicht genug, um die Berufsschulklasse auf Dauer in Berlin zu halten. Aus diesem Grund und auch weil Berlin viele Aufgabenfelder für FAMS vereinigt, wurde das JOBSTARTER-Projekt ?goFAMS? ins Leben gerufen.

Vielseitig einsetzbarer Beruf
Hinter dem Berufsbild verbirgt sich im Großen und Ganzen eine qualifizierte Fachkraft mit einer Spezialisierung auf Datenerhebung und -auswertung, die sowohl Assistenzaufgaben im Büro, Projektmanagement als auch wissenschaftliche Zuarbeiten leisten kann. FAMS koordinieren Termine,
Mitarbeitereinsatz, beantworten Anfragen und beherrschen die gängigen PC Programme. Sie kommen also nicht nur in der Marktforschung zum Einsatz, sondern in allen Einrichtungen und Unternehmen, die eigene Daten erheben und auswerten müssen. Genau diese Informationen möchte ?goFAMS? bei den Berliner Unternehmen sowie Schülern an den Mann bringen. Neben Kaltakquise, Informationsnachmittagen in Schulen, reger Messebeteiligung, Infoschreiben und kleineren Beiträgen in Tages- und Wochenzeitungen, nutzt goFAMS verstärkt das Internet für seine Öffentlichkeitsarbeit. Im letzten Jahr konnten auf diese Weise zehn von zwölf neuen FAMS Auszubildenden in Berlin vermittelt werden.

Neue Wege öffnen
Auf die Versorgung benachteiligter Jugendlicher mit Ausbildungsplätzen hat dieses Projekt eine indirekte Wirkung. Denn viele Schulabgänger mit guten Voraussetzungen, teils auch mit Abitur gehen in Programme und Berufe, deren Ausbildung weniger anspruchsvoll ist. Hier wird Jugendlichen, die nicht so gute Einstiegsvoraussetzungen haben, tatsächlich Konkurrenz gemacht, vor allem indem durch die Leistungsfähigeren die Erwartungen, Ansprüche und Leistungsanforderungen in den kooperierenden Unternehmen nach oben geschraubt wird und die Chancen für weniger leistungsfähige Jugendliche in den Folgejahren verbaut werden.

Einfachen Studieneinstieg fördern
Um die Attraktivität dieses hochqualifizierten Berufes weiter zu steigern und den Einstieg in ein aufbauendes Studium zu erleichtern, sollen zudem im Rahmen des Projektes Aus- und Weiterbildungsmodule, unter Berücksichtigung des Europäischen Leistungspunktesystems für berufliche Bildung (ECVET), entwickelt werden. Des Weiteren ist ein berufsbezogener Bachelorstudiengang in Vorbereitung, der mit einer abgeschlossenen FAMS Ausbildung, durch Anerkennung von Ausbildungsinhalten, stark verkürzt werden kann. So ergibt sich für Unternehmen die Möglichkeit auch ihren akademischen Nachwuchs von Anfang an zu fördern.
Weitere Infos finden Sie auf http://www.gofams.de


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