Wenn' s im Betrieb zu Konflikten kommt...

Mediation bringt für alle Beteiligten häufig mehr als ein Prozess

Mehr als die Hälfte aller Gerichtsverfahren gehen mittlerweile auf das Konto von arbeitsrechtlichen Streitigkeiten - Tendenz seit Jahren steigend. Dabei ist ein Richterspruch hier in aller Regel besonders unbefriedigend: Gewinnt der Arbeitgeber, setzt sich in den Augen des Betroffenen nur der ohnehin Stärkere durch, gewinnt der Mitarbeiter gegen seinen Chef, ist wohl nur in seltenen Fällen eine angenehme Zusammenarbeit weiter möglich. Einen oftmals noch zu wenig bekannten Ausweg kann allen Beteiligten hingegen die Mediation eröffnen, erläutert die D.A.S. Rechtsschutzversicherung. Der Begriff bezeichnet ein außergerichtliches Verfahren, an dessen Ende idealerweise eine interessengerechte Lösung steht: Die einvernehmliche Beilegung des Konflikts, von der beide Seiten nachhaltig profitieren.

Arbeitsverhältnisse sind kompliziert: Rechtlich hoch reguliert, sachlich begründet - und nicht selten emotional stark aufgeladen. Wo im Kollegenkreis viele verschiedene Interessen aufeinanderprallen oder zwischen Chef und Mitarbeiter Missverständnisse entstehen, kehrt oft eisiges Schweigen ein - bis sich die angestauten Konflikte entladen und Abmahnungen, Kündigungen und schließlich der Gang zum Kadi die Folge sind. "Dabei ist der Kern der Auseinandersetzung in sehr vielen Fällen lediglich ein Kommunikationsproblem", erzählt Christine Lewetz, Rechtsexpertin und Mediatorin der D.A.S. Rechtsschutzversicherung, aus eigener Erfahrung. Bringt man die Beteiligten an einen Tisch, lässt sich eine Eskalation nicht nur vermeiden: Mitunter gewinnt das Arbeitsverhältnis dabei sogar.

Wo
Richter an ihre Grenzen stoßen...
Ein langjähriger, verdienter Mitarbeiter wird plötzlich nicht mehr zu wichtigen Meetings eingeladen, die Kommunikation mit dem Vorgesetzten gestaltet sich zunehmend einsilbig. Der Mitarbeiter fühlt sich gemobbt - und erwägt am Ende sogar rechtliche Schritte gegen seinen Arbeitgeber. Im Gespräch mit dem Mediator offenbart sich wenig später: Der leistungsstarke Mitarbeiter hatte zuletzt einige umfangreiche und terminkritische Projekte übernommen - und der Chef wollte ihn deshalb nicht mit weiteren Terminen überlasten. Was eigentlich gut gemeint war, entwickelte sich zu einem schwelenden Konflikt, weil die Hintergründe im Unklaren blieben. Die D.A.S. Mediatorin Christine Lewetz weiß: "Je länger ein solches Problem dann unausgesprochen im Raum steht, desto schwieriger ist es oft für die Beteiligten, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen. Eine gute Lösung findet dann aber auch ein Richter nur schwerlich - hier bewährt sich in der Regel ein versierter Mediator." Lernen Chef und Mitarbeiter einander mit seiner Hilfe besser verstehen, kann das Verhältnis nach der Mediation unter Umständen sogar besser sein als zuvor, denn die gemeinsam investierte Zeit und Energie unterstreicht nicht zuletzt die beiderseitige Wertschätzung.

Lösung ohne bitteren Nachgeschmack
Freilich eignet sich nicht jeder Konflikt im Unternehmen für eine Mediation: Wer betriebsbedingt Kündigungen aussprechen muss, hat hierzu in der Regel keine Alternative. Bei vielen anderen Konflikten hingegen kann eine Mediation dabei helfen, hoch qualifizierte, wertvolle Mitarbeiter zu halten - oder frustrierte Angestellte wieder zu motivierten Leistungsträgern zu machen. Wichtig zu wissen: "Nicht immer ist es ratsam, eine solche Einigung auf eigene Faust anzustreben", warnt die D.A.S. Mediatorin. "Wird das Problem falsch angepackt, kann es im schlimmsten Fall sogar zur Eskalation kommen." Am besten ist es daher, einen speziell ausgebildeten Mediator hinzuzuziehen - seine Erfahrung stellt sicher, dass gezielt, fair und mit hohen Erfolgsaussichten nach einer interessengerechten Lösung gesucht wird.
Die D.A.S. bietet bei innerbetrieblichen Streitigkeiten bereits seit mehreren Jahren entspre-chende Unterstützung an - mit Erfolg: "Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich mindestens zwei von drei Streitfällen auf diese Weise gütlich und vor allem dauerhaft beigelegen lassen", fasst Christine Lewetz die Erfahrungen zusammen.
Die Basis dieses Erfolgs liegt in der Offenheit des Mediationsverfahrens: Im Mediationsgespräch erhalten beide Streitparteien die Möglichkeit, die Lösung ihres Konflikts selbst auf den Weg zu bringen - anstatt mit einer "fremden" Richterentscheidung leben zu müssen. Denn der Mediator fällt keine Entscheidung und gibt keine Lösung vor. Stattdessen finden die Beteiligten selbst einen gerechten Ausgleich und entscheiden auch gemeinsam über die dazu erforderlichen Mittel. Am Ende steht auf beiden Seiten das gute Gefühl, Gerechtigkeit erfahren zu haben - eine für beide Seiten befriedigende Lösung, die keinen bitteren Nachgeschmack zurücklässt.

Weitere Informationen zu rechtlichen Fragen unter www.das-rechtsportal.de.


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