Gehalt ist nur sekundärer Anreiz für einen Jobwechsel im IT-Markt

(Karlsruhe, 29.08.2011) Die große Nachfrage nach IT-Spezialisten im Markt löst bei den Beschäftigten der Informatikbranche derzeit nur eine geringe Bereitschaft aus, aus Karrieregründen den Arbeitsplatz zu wechseln. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung der ex4u expert consulting ag.

Sie ermittelte gleichzeitig, dass im Falle eines Jobwechsels nicht in erster Linie eine Steigerung des Gehalts sondern die Aufstiegsperspektiven die entscheidende Rolle spielen. Auch die Fortbildungsmöglichkeiten sind für viele von maßgeblicher Bedeutung. Allerdings stehen bei jüngeren IT-Fachleuten teilweise andere Entscheidungskriterien im Vordergrund als bei den älteren Jahrgängen. 
Der ec4u-Studie zufolge erzeugt der Mangel an Fachkräften im IT-Markt nur bei 17 Prozent der knapp 800 Befragten ein großes Interesse, sich nach einem neuen und möglicherweise lukrativeren Job umzusehen. In jedem weiteren fünften Fall kommt dies nur bei einem sehr guten Angebot in Frage. Alle anderen sehen in dieser Arbeitsmarktsituation entweder keinerlei oder nur einen geringen Anlass, sich über eine Veränderung des Arbeitsplatzes Gedanken zu machen. 
Für den Human Resources-Vorstand bei ec4u, Jens Rehwinkel, decken sich diese Ergebnisse mit den Erfahrungen im eigenen Unternehmen. „Es besteht keine nennenswerte Fluktuation“, was er nicht zuletzt auch auf die internen Karrieremodelle für die Mitarbeiter mit einer hohen Investition in die individuelle Fortbildung und weitere Rahmenbedingungen
zurückführt. „Allein für dieses Jahr wird die fachliche Weiterqualifikation pro Berater zwischen 10 und 15 Fortbildungstagen umfassen und damit deutlich über dem Durchschnitt in derBranche liegen.“ Er verweist auf veröffentlichte Daten des Branchenverbandes Bitkom, wonach in Hightech-Firmen der Weiterbildungsumfang pro Beschäftigtem bei 4,5 Tagen pro Jahr liegt. 
Dieser Aspekt spielt denn in den Augen der befragten IT-Fachleute auch eine zentrale Rolle, insbesondere bei der Altersgruppe unter 35 Jahre. Denn drei Viertel von ihnen geben an, dass bei einer Entscheidung für einen möglichen Jobwechsel die Fortbildungsmöglichkeiten des zukünftigen Arbeitgebers besonders wichtig seien. Bei den Befragten über 45 stellt dies hingegen nur für 41 Prozent ein vorrangiges Kriterium dar. Bei ihnen sind auch die Aufstiegsperspektiven von geringerer Bedeutung als bei den Jüngeren. Insgesamt nehmen Karrierechancen im Ranking der Entscheidungskriterien jedoch den ersten Platz ein (71 Prozent), noch vor den Verdienst- und Fortbildungsmöglichkeiten (64 bzw. 62 Prozent). 
Jeder Zweite würde bei der Auswahl eines neuen Arbeitgebers aber auch das Image des betreffenden Unternehmens in die Waagschale werfen. Dies ist für die IT-Fachleute im Alter zwischen 35 und 45 besonders wichtig, wer bereits älter ist, legt darauf hingegen weniger Wert. Anders sieht es laut der ec4u-Erhebung bei der Erfolgsentwicklung des Arbeitgeberkandidaten aus. Auch dieser Aspekt hat durchschnittlich in jedem zweiten Fall eine wesentliche Bedeutung für die Entscheidung, die Gruppe der über 45-jährigen legt aber ein größeres Augenmerk darauf (60 Prozent) als die Jüngeren (35 Prozent). Ähnliche Differenzen zeigen sich bei der Frage der örtlichen Nähe eines neuen Arbeitgebers: Jüngere legen einen geringeren Wert darauf als die Gruppe der über 45-jährigen. Ein genau umgekehrtes Verhältnis besteht bei der Gewichtung der Unternehmenskultur.
„Diese vielfältigen Unterschiede gilt es in einer intelligenten Personalstrategie zu berücksichtigen, weil sowohl die Interessen der Berufseinsteiger als auch die der Professionals bestmöglich berücksichtigt werden müssen“, beschreibt Rehwinkel die heutigen Herausforderungen. „Bei unserer Beratungstätigkeit stellen wir den Kunden in den Mittelpunkt. Unternehmensintern spielen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die zentrale Rolle.“


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