Streitthema Inklusion in der Bildungspolitik: Ausweg oder Sackgasse?
Schulreform ist machbarAm Beispiel einer Stiftungsinitiative wird deutlich, daß Inklusion integraler Bestandteil jeder Schulreform sein sollte.
Während über Jahrzehnte hinweg die gängige Leitlinie darin bestand, Kinder mit Behinderung von speziell geschulten Fachkräften in sonderpädagogischen Förderschulen zu unterrichten, verlangt die UN inzwischen für alle jungen Menschen eine „größtmögliche Teilhabe und Chancengleichheit“: Kein Kind soll wegen seiner Behinderung vom Besuch der allgemeinen Schule ausgeschlossen werden. Auf lange Sicht sollen 90 Prozent der Kinder mit Förderbedarf gemeinsam mit nichtbehinderten unterrichtet werden. Doch die Realität sieht anders aus. So lernen etwa in Bayern gerade einmal 23 Prozent
Die Schule, der Kindergarten und die Heilpädagogische Tagesstätte, die zur Stiftung Aktion Sonnenschein gehören, folgen dem Grundsatz der Inklusion und Integration: Alle Kinder lernen und spielen gemeinsam. Das Konzept orientiert sich dabei an den Prinzipien der Montessori-Pädagogik. Demnach wird jeder Mensch als Einzelperson mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Potentialen angesehen, die es erst diagnostisch abzuklären und dann zu fördern gilt. So steht auch im Bildungsdorf jedes Kind mit seinen persönlichen Stärken und Anforderungen im Mittelpunkt, wie der Schulleiter Heribert Riedhammer erklärt: „Wir konnten feststellen, dass die Kinder im Rahmen des Bildungsdorfs noch besser voneinander und miteinander lernen.“ Indem sie Mitschüler in ihren Alltag integrieren, lernen die Mädchen und Jungen zum einen, anderen zu helfen und selbst Hilfe anzunehmen.