Auslandserfahrung während der Ausbildung will keiner missen
Im Zuge der Globalisierung steigt die Anzahl der Unternehmen und Auszubildenden, die die Vorteile von Auslandsaufenthalten während der Berufsausbildung erkennen.Gerade für junge Azubis stellt eine solche Auslandserfahrung eine große Herausforderung dar - schließlich muss man mehrere Wochen oder sogar Monate auf Familie, Freunde und die gewohnte Kultur verzichten. Einen Teil der Ausbildung außerhalb des Komfortbereichs der Heimat zu belegen, zeigt aber auch ihre Fähigkeit, unter besonderen Bedingungen arbeiten zu können. Möglicherweise erleben sie einen Kulturschock, aber durch ihre Anpassung an eine andere Arbeitskultur können sie sich am Ende ihrer Ausbildung von den anderen Lehrlingen unterscheiden.
Die Arbeitskultur eines Unternehmens variiert in den verschiedenen Ländern, angefangen von Dingen wie Pünktlichkeit und Genauigkeit bis hin zu zwischenmenschlichen Umgangsformen. Durch einen Auslandsaufenthalt lernt man diese Unterschiede kennen und wie man sich am besten anpasst. Außerdem haben die Azubis die Möglichkeit, unter Muttersprachlern ihre Fremdsprachenkenntnisse zu erweitern. Durch einen Auslandsaufenthalt setzt sich der Lehrling mit seiner zu erlernenden Arbeit noch genauer auseinander.
Habe ich Freude an der Arbeit in einem mittelständischen Unternehmen oder einem Großkonzern?
Was die berufliche Perspektive angeht, ist ein Auslandsaufenthalt zweifellos ein großer Pluspunkt im Lebenslauf. In der heutigen Arbeitswelt müssen Lehrlinge nach ihrer Ausbildung nicht nur mit anderen ausgelernten Azubis konkurrieren, sondern auch mit Hochschulabsolventen, die in der freien Wirtschaft einen Job suchen. Aus diesem Grunde müssen Azubis sich relevante Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen. Ein Auslandsaufenthalt bietet den Lehrlingen eine breitere Perspektive und ein besseres Verständnis des globalen Marktes. Laut einer aktuellen Studie bevorzugen 65 Prozent der deutschen Arbeitgeber einen Bewerber mit Auslandserfahrung - in den USA sind es sogar mehr als 80 Prozent der Arbeitgeber.
Ein freiwilliger Auslandsaufenthalt während der Ausbildung zeigt, dass die Lehrlinge besonders große Initiative aufweisen und auch neue Herausforderungen in einem ungewohnten Umfeld nicht scheuen. Auslandsaufenthalte während der Ausbildung zeigen auch einen Sinn für Abenteuer und Risikobereitschaft - man stellt so unter Beweis, dass man trotz Unsicherheit über Handlungsstärke verfügt. Eine Garantie für einen hochdotierten Job ist der Auslandsaufenthalt freilich nicht; doch zumindest weiß der zukünftige Arbeitgeber, dass der Bewerber in einer fremden Kultur gearbeitet und so wichtige Erfahrungen in und für seinen erlernten Beruf gesammelt hat.
Immer mehr Unternehmen schätzen das wertvolle Know-how, das die Auszubildenden im Ausland gewinnen können, und ermöglichen ihren Lehrlingen einen Aufenthalt außerhalb Deutschlands - so auch engelbert strauss, die jährlich mehrere Azubis nach Nordirland, Schottland und England schickt. Sorgen um ihre berufliche Zukunft müssen sich diese jungen Leute nicht machen: Wer sich im Ausland bewährt hat, dem ist ein Übernahmevertrag schon so gut wie sicher. Die aufreibende Jobsuche nach der Ausbildung entfällt dann.