BIBB-Präsident Esser: "Duale Ausbildung ist international wegweisend - gesicherte Qualität entscheidend"
5. DEQA-VET-Fachtagung zur Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung"Es ist erfreulich und nachvollziehbar, dass das Duale System international auf großes Interesse stößt", sagte Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), anlässlich der Eröffnung der 5. Jahrestagung der "Deutschen Referenzstelle für Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung (DEQA-VET). Die Kombination aus betrieblichem und schulischem Lernen erfahre im Ausland große Akzeptanz als überzeugender Weg für den erfolgreichen Start ins Berufsleben. "Damit dies - gerade im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit - so bleibt, entwickeln wir in Modellversuchen praxisnahe Instrumente zur Fortentwicklung gesicherter Qualität", so Esser weiter. Da der demographische Wandel und der Trend zu höheren Bildungsabschlüssen das Berufsbildungssystem unter Druck setze, müssten diese Bemühungen weitergehen. Auf der DEQA-VET - Tagung in Bonn diskutieren momentan rund 80 nationale und internationale Expertinnen und Experten den Stand der Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung in Deutschland und Europa. Ziel
Im Rahmen der Veranstaltung informieren zehn vom BIBB koordinierte und mit Mitteln des BMBF geförderte Modellversuche über ihre bisherigen Ergebnisse.
Zu den insgesamt mehr als 80 entwickelten Instrumenten und Konzepten, die sich speziell an kleine und mittlere Unternehmen richten, zählt beispielsweise der "ganzheitliche Ausbildungsnachweis". Er stellt eine Fortentwicklung des im Berufsbildungsgesetz (BBiG) verankerten Ausbildungsnachweises dar, hin zu einem umfassenden Instrument der Qualitätsentwicklung. Auszubildende können ihn beispielsweise nutzen, um eigene Leistungen zu reflektieren sowie kontinuierlich Feedback von ihren Ausbildern einzuholen. Außerdem ist es damit möglich, betriebliche Lern- und Ausbildungsinhalte mit den Inhalten des Ausbildungsrahmenplans systematisch abzugleichen.
In einem weiteren Modellversuch wurde ein Leitfaden mit Checklisten und Arbeitsheften für die Professionalisierung des ausbildenden Personals entwickelt, der in Zukunft über die Handwerkskammern bundesweit an die Betriebe weitergegeben werden soll. "Solche Instrumente", betonte BIBB-Präsident Esser, "sind praxistauglich, sofort einsetzbar und haben das Potenzial, unmittelbar positiv auf die Ausbildung zu wirken - das ist die richtige Richtung."
Zum Hintergrund: 33 europäische Staaten haben sich innerhalb eines Netzwerkes zum Thema Qualitätssicherung und -entwicklung in der beruflichen Bildung (EQAVET) darauf verständigt, nationale Referenzstellen einzurichten. Die deutsche Referenzstelle ist im BIBB angesiedelt.
Weitere Informationen zu der Referenzstelle, den Modellversuchen und der Tagung
unter www.deqa-vet.de