Freie Berufswahl: Mehr Lehrstellen als Bewerber
Möchte man die Ausbildungsberufe in Deutschland nach ihrem Beliebtheitsgrad sortieren, würden die folgenden drei Lehrstellen die ersten Plätze belegen: eine Ausbildung zum Verkäufer, Kraftfahrzeugmechatroniker oder Kaufmann im EinzelhandelLaut der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) werden in diesem Jahr rund 1 % mehr Ausbildungsverträge unterzeichnet – der Zuwachs liegt in den doppelten Abiturjahrgängen in Nordrhein-Westfalen und Hessen begründet. Trotzdem ist davon auszugehen, dass die Zahl besetzter Lehrstellen im nächsten Jahr stark zurückgehen wird. Das hat mitunter zwei Gründe: Zum einen wollen immer mehr Jugendliche nach der Schule direkt studieren, zum anderen sinkt die Zahl der Schulabgänger kontinuierlich. Schon 2014 haben 65.000 Jugendliche weniger ihren Abschluss gemacht. Doch was des einen Leid, ist des anderen Freud.
Wer im nächsten Jahr
Karriere: Kaufmann/-frau im Einzelhandel
Die Ausbildung dauert zwischen zwei und drei Jahren, das hängt immer vom jeweiligen Schulabschluss des Lehrlings ab. Sie setzt sich aus einem theoretischen wie praktischen Teil zusammen: Die Theorie findet im Unternehmen wie auch in einer Berufsschule statt, dort werden Fächer wie Waren- und Verkaufskunde, Einzelhandels-Betriebslehre, Rechnungswesen, Wirtschafts- und Sozialkunde sowie Warenwirtschaft unterrichtet. Praktische Erfahrungen sammeln die Auszubildenden hingegen direkt im Betrieb – dort werden sie in die Kundenbetreuung, Warenpräsentation und Verkaufsförderung eingearbeitet. Zum Ende der Ausbildung müssen die Lehrlinge anschließend ihr erlerntes Wissen unter Beweis stellen: in einer Zwischenprüfung, einer schriftlichen sowie mündlichen Abschlussprüfung vor der IHK.