Viel Dynamik bei dualen Studienangeboten

Aktuelle Auswertung der BIBB-Datenbank „AusbildungPlus“

Duale Studiengänge sind nicht nur weiterhin „in“, das Angebot wird auch immer vielfältiger. Das große Interesse bei Jugendlichen, Betrieben sowie (Fach-)Hochschulen und Berufsakademien an dieser Ausbildungsform, die hohen Praxisbezug mit wissenschaftlichem Anspruch verknüpft, ist ungebrochen. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung der Datenbank „AusbildungPlus“ im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) für das Jahr 2014. Auf der Basis freiwilliger Angaben von Anbietern dualer Studiengänge verzeichnet die Datenbank inzwischen 1.505 duale Studiengänge für die Erstausbildung mit rund 95.000 Studierenden. Dabei zeichnen sich interessante Entwicklungen ab: So ist der Bereich der praxisintegrierenden Studiengänge überproportional gewachsen, er überwiegt inzwischen gegenüber den ausbildungsintegrierenden Modellen. Das breiteste Angebot mit 1.014 Modellen bieten weiterhin die Fachhochschulen, aber auch 71 Angebote für ein duales Studium an Universitäten und 188 Studienangebote für die Erstausbildung an Berufsakademien sind in der BIBB-Datenbank erfasst.

Die klassische Variante dieser anspruchsvollen Ausbildung ist das
ausbildungsintegrierte Studium, das eine Berufsausbildung mit einem Bachelorstudium kombiniert und zwei Abschlüssen endet. Ihr sind rund 39 % der Angebote zuzuordnen. Daneben finden sich in der BIBB-Datenbank „AusbildungPlus“ mittlerweile zu knapp 50 % andere Formate wie praxisintegrierende Studiengänge, die einen akademischen Abschluss mit geregelten Praxisphasen in Unternehmen verbinden. Zugenommen haben darüber hinaus Mischformen, in denen es Studierende mit verschiedenen Vertragsvarianten gibt, zum Beispiel Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag. Diese Angebote machen rund knapp 12 % aus.

Die BIBB-Auswertung zeigt eine Konzentration dualer Studienangebote auf die Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften sowie Informatik. Verstärkt entwickeln sich aber auch Angebote im Bereich Sozialwesen, Erziehung, Gesundheit und Pflege. Dieser Bereich umfasst mittlerweile 11 % der dualen Studienangebote in der Erstausbildung.

Bemerkenswert sind auch duale Studiengänge, die neben Bachelor und Berufsabschluss zusätzlich einen Meistertitel oder andere Fortbildungsabschlüsse ermöglichen. Ein Praxisbeispiel ist das triale Studium Handwerksmanagement (B.A.) an der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) an mehreren Standorten bundesweit. Eine Handwerksausbildung kann hier mit der Weiterbildung zum Meister und dem Bachelor-Studiengang Handwerksmanagement kombiniert werden. Teilnehmende erwerben damit in vier bis viereinhalb Jahren drei anerkannte Bildungsabschlüsse: Gesellen-, Meister- und Bachelor-Abschluss.

„AusbildungPlus“ ist ein bislang vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Projekt des BIBB. „Herzstück“ ist eine Datenbank, die bundesweit über duale Studiengänge und Zusatzqualifikationen in der dualen Berufsausbildung informiert, also über Qualifizierungsangebote, die eine duale Ausbildung mit weiteren Bildungsangeboten verknüpfen. Interessierte Jugendliche können die Datenbank kostenlos nach passenden Angeboten durchsuchen. Anbieter – zum Beispiel Betriebe, (Fach-)Hochschulen oder Berufsakademien – können ihre Ausbildungs- und Studienangebote kostenlos veröffentlichen.

Weitere Informationen in „AusbildungPlus: Duales Studium in Zahlen - Trends und Analysen 2014". Der Bericht steht unter www.ausbildungplus.de zum Download bereit.


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