Private Förderer geben 87 Millionen Euro für talentierte Studierende
Bilanz nach fünf Jahren Deutschlandstipendium. Zahl der Stipendiaten ist 2015 erneut gestiegen / Wanka: "Hochschulen nutzen die Chancen"
2015 konnten bundesweit 24.300 Stipendiatinnen und Stipendiaten mit einem Deutschlandstipendium gefördert werden. Die Hochschulen haben somit acht Prozent mehr Studierende mit dem Stipendium gefördert als noch im Vorjahr. Das geht aus den aktuellen Daten hervor, die das Statistische Bundesamt heute veröffentlicht hat. Demnach haben etwa 7000 private Förderer allein im vergangenen Jahr 25,3 Millionen Euro für das Programm aufgebracht. Fünf Jahre nach der Aufnahme der ersten Stipendiaten im Sommersemester 2011 haben die Hochschulen erfolgreiche Strukturen für die Akquise und Stipendienvergabe aufgebaut, das Deutschlandstipendium hat sich in der Begabtenförderung etabliert. < br> Mit dem Deutschlandstipendium werden Studierende einkommensunabhängig mit 300 Euro im Monat unterstützt. Die Hälfte tragen davon private Förderer wie Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen, die andere Hälfte der Bund. Insgesamt konnten die Hochschulen von 2011 bis 2015 knapp 87 Millionen Euro private Mittel dafür mobilisieren. Viele Förderer sind seit Beginn des Programms dabei. < br>< br> "Staat und Gesellschaft übernehmen mit dem Deutschlandstipendium gemeinsam Verantwortung für die junge Generation und die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Eine neue Stipendienkultur ist entstanden", sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. "Das Deutschlandstipendium wird sich auch weiterhin positiv entwickeln.
Denn Hochschulen und Förderer haben erkannt, welche Chancen sich auch für sie mit dem Deutschlandstipendium eröffnen. Sie nutzen das Programm, um sich zu profilieren und in ihrer Region zu vernetzen". < br>< br> Die Hochschulen berücksichtigen bei der Stipendienvergabe nicht nur hervorragende Noten, sondern auch ehrenamtliches Engagement und die Überwindung von Hürden im Lebenslauf. Dieses ganzheitliche Verständnis des Leistungsbegriffs beim Deutschlandstipendium ermöglicht jungen Talenten unabhängig von ihrer sozialen Herkunft Bildungschancen. Das haben die im Frühjahr vorgestellten Ergebnisse der Begleitforschung gezeigt. Das Ziel, mit dem Stipendium mehr Diversität in der Begabtenförderung zu verwirklichen, wurde erreicht. < br>< br> Die größte Zahl von Stipendiaten gab es 2015 in Nordrhein-Westfalen (7.024), das im Ländervergleich auch den größten Zuwachs (plus 479 Geförderte) hatte. Bezogen auf den Anteil der geförderten Studierenden im Land lag das Saarland vor Bremen und Sachsen. Die meisten Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten studierten an der RWTH Aachen (958), der Goethe-Universität Frankfurt (938) und der TU München (721). Bei den Fachhochschulen sind die Spitzenreiter die Hochschule Osnabrück (314), die Fachhochschule Niederrhein (313) und die Fachhochschule Südwestfalen (273). < br>< br> Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die Förderung leistungsstarker junger Menschen in den vergangenen Jahren stark ausgebaut. Dazu tragen neben dem Deutschlandstipendium und dem Aufstiegsstipendium für beruflich Gebildete insbesondere die 13 Begabtenförderungswerke mit steigenden Stipendiatenzahlen bei (siehe Grafik). Insgesamt wurden 2015 mehr als 56.000 Studierende mit einem Stipendium aus Bundesmitteln gefördert. Der Bund finanziert außerdem seit dem letzten Jahr die Ausbildungsförderung BAföG vollständig. Im August 2016 werden im BAföG unter anderem die Bedarfssätze und die Freibeträge um sieben Prozent angehoben. < br>< br> Bei der Jahresveranstaltung zum Deutschlandstipendium wird am 14. Juni unter dem Motto "Erfahrungen. Engagement. Erfolge." eine Bilanz der ersten fünf Jahre gezogen. Gleichzeitig sollen von der Veranstaltung Impulse für die weitere Entwicklung der öffentlich-privaten Studienförderung in Deutschland und die Ausgestaltung des Stipendienprogramms ausgehen. Unter den Teilnehmern an der Goethe-Universität Frankfurt sind Bundesbildungsministerin Johanna Wanka, der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität, sowie Hochschul- und Wirtschaftsvertreter, Stipendiaten und Förderer. < br>< br> Weitere Informationen unter: https://www.bmbf.de/de/das-deutschlandstipendium-881.html